Portrait – Ritterstern – “Amaryllis” – Hippeastrum

Ich hatte schon Anfang diesen Jahres darüber geschrieben, was man mit einem verblühten Ritterstern macht und der Artikel wird passend zur Jahreszeit wieder fleißig abgerufen. Doch wie sieht eigentlich die generelle Pflege aus? Und wie war das nochmal mit Ritterstern, Amaryllis und Hippeastrum?

Den Namen Amaryllis wird man nicht mehr so schnell loswerden für den Ritterstern. Dabei besteht die Gattung Amaryllis nur aus zwei Arten und deren eigentlicher Name ist Belladonnalilie. Der richtige Name für den Ritterstern ist eigentlich Hippeastrum und zu dieser Gattung gehören über 80 Arten. Nicht nur der Name der beiden Gattungen ist unterschiedlich, sondern auch auch die Herkunft: Die Hippeastrum kommt aus dem tropischen Amerika, währenddessen die Amaryllis aus Südafrika kommt.

Auch muss man beim Hippeastrum darauf achten, welche Art man hat. Hippeastrum reticulatum, Hippeastrum papilio und x Hippearelia (Ein Hybrid aus Hippeastrum und Sprekelia, daher das “x” für Hybrid vor dem Namen) sind im Gegensatz zum gängigen Hippeastrum  nicht ganz so wasserbedürftig, brauchen dafür aber auch in der Ruhephase ausreichend Wasser, damit die Blätter einziehen, währenddessen man beim normalen Hippeastrum in der Ruhephase gar nicht gießt. Ich nenne die gängigen Hippeastrum deshalb normal, da dies im Gegensatz zu den drei oben genannten Arten Mischungen aus diversen Arten sind. Alles klar?

Der normale Ritterstern braucht dagegen in seiner Ruhephase kein Wasser und auch kein Licht. Die Pflanze zeigt durch Austreiben der Blätter das Ende der Ruhezeit an und zu diesem Zeitpunkt darf man auch wieder gießen. Wer zu Weihnachten blühende Pflanzen möchte, muss die die Ruhephase entsprechend vorziehen.

Licht

Hell bis sonnig. Zwiebeln in der Ruhephase benötigen kein Licht.

Temperatur

In der Wachstumsphase bis 25 Grad. Zwiebeln in der Ruhephase reichen um die 18 Grad. Beim Antreiben nach der Ruhephase ist eine Wärme von unten (über der Heizung) empfehlenswert.

Feuchtigkeit

In der Ruhephase wird kein Wasser benötigt. Sobald die Pflanze schon ein wenig ausgetrieben hat, mit dem Gießen beginnen. Dabei Pflanzen in vollem Wachstum immer feucht halten, aber wegen Pilze/Fäulnis niemals nass und daher Zeit zum abtrocknen geben.

Hippeastrum papilio, H. reticulatum und x Hippearelia durchgehend auch in der Ruhephase gießen (Wenn auch weniger in der Ruhephase).

Düngen

Pflanzen mit ausgetriebenen Blättern wöchentlich düngen und Ende August zum Ende der Wachstumsphase das Düngen einstellen.

Vermehren

Am Einfachsten via Brutzwiebel. Diese wie die Mutterzwiebel kultivieren. Komplizierter wird es beim Samen, für den mehrere Pflanzen benötigt werden, da die Pflanzen sich nicht mit eigenem Samen selber bestäuben können.

Mit einem Pinsel den Blütenstaub auf eine klebrig gewordene Narbe bringen. Nach etwa 8 Wochen ist der Samen reif und kann bei 24 Grad Bodentemperatur (Über einer Heizung) sofort ausgesät werden. Den Samen im Gegensatz zu den Zwiebeln ohne Ruhephase ca. 2 bis 3 Jahre durchkultivieren.


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2 Kommentare zu “Portrait – Ritterstern – “Amaryllis” – Hippeastrum

  1. Hallo ,
    ich habe inzwischen mehrere Hippeastrum die ich schon mehrere Jahre pflege.
    Allerdings mit unterschiedlichem Erfolg. Manche blühen, andere nicht. Könnte es daran liegen, dass unter meinen Exemplaren einige zu den Sorten gehören welche während der Ruhezeit gegossen werden müssen? Ich lasse immer alle ab September od Anfang Okt. austrocknen und warte bis sie wieder anfangen zu treiben. Dann gieße ich langsam an und manche schieben dann schöne Blätter aber keine Blüten. Kann man die Hippeastrum papilio, H. reticulatum und x Hippearelia irgendwie unterscheiden von den anderen?

    • René Zintl

      Ok, sehr schwierige Fragen. :)

      papilio, reticulatum und x Hippearelia muss man im Winter gießen. Zwar weniger wie im Sommer, aber doch so, dass sie nicht einziehen. Sonst fehlt die Kraft für die Blüte.

      Die Unterscheidung ist schwierig, sehr schwierig. papilio hat eher gezeichnete Blütenblätter mit weißen Rändern. reticulatum erkennt man am gelben Streifen im Blatt und x Hippearelia erkennt man am schwersten. Ähnelt sehr dem Ritterstern, hat aber ein ähnliches Rot wie eine Jakobslilie ( x Hippearelia ist eine Kreuzung zwischen Hippeastrum und Sprekelia/Jakobslilie).

      Hoffe geholfen zu haben und bitte um Entschuldigung für die lange Antwortszeit. :)

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