Nachtrag zu “Image- und Nachwuchsprobleme im Gartenbau”

Gestern hatte ich einen Artikel über “Image- und Nachwuchsprobleme im Gartenbau”. Darin schreibe ich – kurz gesagt – warum der Gartenbau ein schlechtes Image hat und warum es Nachwuchsprobleme gibt.

So liegt es sicherlich nicht am mangelnden Interesse am Beruf, sondern schlichtweg an der Branche und deren Betrieben. An schlechter Bezahlung, miesem Arbeitsumfeld und vielem mehr und außer ein paar Flyer verteilen tut man nicht wirklich was.

Martin Gaedt von der Karrierebibel hat in seinem Artikel “Mythos Fachkräftemangel: Es reicht, ihr Jammerlappen!” ähnliche Ansichten. Dass es genügend Fachkräfte gibt, nur dass es an folgenden Punkten liegt, warum die Firmen keine Fachkräfte mehr finden:

  • Schlechte Werbung der Unternehmen für ihre Stellenanzeigen
  • Respektloser Umgang mit den Bewerbern
  • Die Duale Ausbildung wird links liegen gelassen
  • Fehlender Nutzen der Agentur für Arbeit

Zwar geht es bei dem Artikel mehr um die Akademiker, aber dennoch kann man das auch auf “niedere” Abschlüsse und Ausbildungen übertragen und die Probleme sind teils die Ähnlichen wie im Gartenbau.

Gerade wenn ich an das Problem der unsichtbaren Stellenangebote denke, muss ich sagen: “Ja, das gibt es”. Viele Stellen findet man nur per Zufall. Sondern nur an Stellen, für die man teils erst zahlen muss (Fachzeitungen) oder die anderweitig so versteckt liegen, dass man sich fragen muss, ob sich dann überhaupt jemand darauf meldet.

Aber wie ich in meinem Artikel auch schon geschrieben habe: Man darf nicht pauschalisieren. Es gibt sie noch, die Vorbilder, die es im Gegensatz zu den meisten anderen es richtig machen. Man muss nur eben nur suchen. Leider.


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2 Kommentare zu “Nachtrag zu “Image- und Nachwuchsprobleme im Gartenbau”

  1. Beide Artikel zum Imageproblem sind super und ich sehe vieles ähnlich, allerdings noch aus einem anderen Blickwinkel, weil ich als Fachredakteurin arbeite. Gelegentlich bin ich ziemlich entsetzt, wie sich die Branche nach außen präsentiert, aber auch, wie sie nach innen mit ihren Mitarbeitern umgeht: Da fehlt es manchmal, glücklicherweise nicht bei allen, an Wertschätzung für all das, was Gärtner können, wissen und leisten.

    Ganz schlimm das Argument, dass schlechte Bezahlung doch nicht so schlimm sei, weil das Produkt oder das Arbeitsumfeld so klasse ist. Würde jemand einem Kinderarzt sagen, dass er auch für weniger Geld arbeiten kann, weil es so toll ist, Kindern zu helfen? Oder würde man erwarten, dass ein Museumsdirektor für ein Gehalt, das kaum die Lebenshaltungskosten deckt, arbeiten kann, weil es so schön ist, in einem Museum zu arbeiten?

    Es gibt so einiges, was man mal diskutieren könnte und auch sollte. Darum freue ich mich, dass diese beiden Artikel veröffentlicht wurden. Hoffentlich bewirkt es etwas.

    • René Zintl

      Hallo Anke,

      danke für deinen Blickwinkel. Das Problem ist ja auch, dass das Arbeitsumfeld meistens aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen gar nicht sooo toll ist. Dabei würden oft schon Kleinigkeiten helfen, das ganze besser zu machen.

      Man kann dort sicher einiges noch diskutieren und ich werde das Thema immer wieder ansprechen, da das Problem eher schlimmer als besser wird.

      Ich weiß zumindest, dass der Artikel hier von dem ein oder anderen Chef eines Gartenbau-Unternehmens gelesen wurde. Von einem bekam ich Lob, weil er es genauso sieht wie ich.

      Ich denke, wenn man das Thema weiterhin anspricht und behandelt, zieht das auch weiter seine Kreise. Ob es dann etwas bewirkt ist etwas anderes. Das ist ja in anderen Branchen leider auch nicht der Fall. Aber totschweigen kann und darf man das Thema sicher nicht,

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