Blumenwiesen – Aussaat und Pflege

Man sieht sie zurzeit immer öfters. Vor allem im öffentlichen Grün werden sie gerne als kostengünstige Möglichkeit genommen, blühendes möglichst einfach wachsen zu lassen. Die Rede ist von ein- oder mehrjährigen Blumenwiesen.

Gerade wer öfters in den Alpen unterwegs ist, kennt auf den Almen die schönen, großen, bunten Blumenwiesen. Warum sich also so etwas nicht in den eigenen Garten oder sogar auf den Balkon holen?

Man unterscheidet dabei zwischen ein- und mehrjährigen Blumenwiesen. Beide brauchen jeweils eine andere Pflege und beinhalten eine unterschiedliche Pflanzenauswahl.

Dabei gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Saatgutmischungen, die aber alle ihr Hauptaugenmerk auf blühende Pflanzen haben, die für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge interessant ist.

Einjährige Blumenwiesen

Bei den einjährigen Blumenwiesen sind Pflanzen enthalten, die schnell wachsen und auch schön blühen: Verschiedene Mohnarten, Kornblumen und zahlreiche andere Feld- und Wildblumen wachsen schnell und ziehen Bienen und Co an.

Die Pflege ist dabei nicht allzu schwer: Man sät zwischen April und Juni aus. Dafür sollte man den Boden möglichst unkrautfrei bekommen und den Boden in den unteren 10 cm schön auflockern. Auch etwas eingearbeiteter Kompost hilft der Struktur und dem Nährstoffhaushalt.

Dabei sät man sparsam aus und verteilt mit einer Harke nach der Aussaat etwas Erde über den Samen. Angießen gehört selbstverständlich dazu. Sollte nach der Aussaat und dem ersten Angießen der Boden bei starker Hitze wieder austrocknen, sollte man nochmals gießen. Je nach Bedarf auch mehrmals.

Sind die Pflanzen ordentlich gekeimt und angewachsen, erübrigt sich weiteres gießen. Sollte sich  trotz guter Vorbereitung des Bodens Unkraut breit machen, mäht man die Wiese bei etwa 7 cm. Dadurch geht das Unkraut in der Regel ein, die Blumen aber wachsen weiter, verzweigen sich und überwachsen das Unkraut.

Ansonsten benötigt die Blumenwiese keine weitere Pflege. Dabei kann man die Blumenwiese nicht nur im Garten aussäen, sondern auch in Gefäßen wie Balkonkästen oder größeren Kübeln. Vor dem Winter kann man die Blumen dann herausziehen und kompostieren oder auch in den Boden zur Gründüngung einarbeiten.

Mehrjährige Blumenwiesen

Wer nicht jedes Jahr frisch aussäen möchte und die Pflege so niedrig wie möglich haben möchte, kann zu einer Saatgutmischung mit mehrjährigen Pflanzen greifen. Dazu zählen diverse Storchschnabelgewächse, heimischer Salbei, Schlüsselblumen, Schafgarbe, Margeriten und vieles mehr. Dabei sind auch einjährige Blumen enthalten, damit im ersten Jahr auch etwas zu sehen ist. Außerdem ist auch ein geringer Anteil an normalem Gras dabei, damit sich Unkraut nicht so breit macht.

Die Aussaat erfolgt wie bei einjährigen Blumenwiesen in unkrautfreiem, gelockertem Boden mit etwas Kompost als Strukturgeber und Düngung. Dabei schneidet man zweimal im Jahr auf etwa 5 cm Höhe. Der erste Schnitt sollte etwa Ende Juli oder August sein, damit die einjährigen Pflanzen zurückgenommen werden und die enthaltenen mehrjährigen Pflanzen anständig wachsen können. Der zweite Schnitt erfolgt kurz vor dem ersten Frost, damit die Blumen im Frühjahr wieder kräftig austreiben können.

Bewässern oder düngen muss man nicht, außer es gibt eine richtige Trockenperiode, dann wären die Pflanzen über eine Wassergabe dankbar.

Weitere Tipps

Der Nachteil an einer Blumenwiese ist, dass man sie nicht betreten sollte, da sie sonst nieder getrampelt werden. Entweder man schneidet dann Wege hinein,wo man laufen kann oder man hat noch die Möglichkeit, Blumenrasen anzulegen. Dieser lässt sich betreten und bespielen, bietet aber trotzdem ein paar blühende Pflanzen. Sollte der Rasen aber extensiv genutzt werden, sollte man lieber zum klassischen Zierrasen greifen.

Wer gerne Zwiebelblumen wie Narzissen, Krokusse, Schneeglöcken oder Tulpen mag, der kann diese ebenfalls in seine Blumenwiese mit einbinden. Wenn man auf die Sorten achtet, kann man auch sich verwildernde Sorten nehmen, die sich dann von selbst ausbreiten. Im September oder Oktober ist ein guter Zeitpunkt, um die Zwiebeln zu setzen.

Was die Menge an Saatgut pro Quadratmeter anbelangt, sollte man sich jeweils an die Angaben halten, die der Hersteller auf seine Verpackung druckt.


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4 Kommentare zu “Blumenwiesen – Aussaat und Pflege

  1. Hallo René,
    ich habe deine Seite dank dem Bloggerkommentiertag gefunden – und wünschte das wäre schon früher der Fall gewesen :) Als Hobbygärtner mit braunem Daumen schlage ich mich seit diesem Jahr mit störrischen Pflanzen herum. Aber nächste Saison wird mit deiner Seite bestimmt besser. Viele Grüße! Nadja

    • René Zintl

      Hallo Nadja.

      Cool mal ein Pferdeblog zu sehen. :) Meine Schwester hat beruflich auch mit Pferden zu tun. Sollte es mehr von geben.

      Wegen deinem braunen Daumen: Selbst für den gibts was.

  2. Hi,

    mich würde interessieren wie ich mein kleines Blumenbeet im kommenden Jahr vorbereite bzw. aufwerte. Ich habe die eine Hälfte auf ungefähr 10cm abgemäht, die andere Hälfte steht noch. Die Reststängel stehen jetzt raus. Arbeite ich im kommenden Frühjahr diese Stängel ein und werte den Boden mit Sand auf? Vielleicht sähe ich kommendes Frühjahr auch einzelne Blumen nach. Oder treibt eine Sonnenblumen nächstes Jahr wieder aus? Vielen Dank für die Seite und ein paar Tipps

    • René Zintl

      Sonnenblumen sind einjährig und treiben jedes Jahr frisch aus, sofern die Samen da gelandet sind, wo sie hin sollen. Welche Saatgutmischung wurde denn verwendet?

      Meistens gibt es Mischungen für ein Jahr und für 2 Jahre. Bei einer einjährigen Mischung ebnet man das Beet jedes Jahr ein, wenn alles verblüht ist und sät im Frühjahr wieder frisch aus.

      Wie gesagt, kommt auf die Mischung drauf an, die Sei ausgesät haben.

      Danke für das Lob. :)

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