Wann war ich auf der Landesgartenschau? Vor 3 Wochen? Und endlich schaffe ich es mal, den Bericht zu schreiben. Ein Problem ist das nicht wirklich zum Glück. Ich habe den ganzen Tag noch vor meinem geistigen Auge. Wer mich schon ein bisschen länger verfolgt weiß ja, dass ich das Konzept von Gartenschauen mag.
Das kann man auch prima zu meinen Artikeln für Schwäbisch Gmünd, Mühlacker und Landau nachlesen. Meines Wissens nach gibt es aber nur in Bayern und Baden-Württemberg so umfangreiche Programme für Gartenschauen. In anderen Bundesländern macht man das zwar auch, scheint aber nicht ganz so stark dabei zu sein, wie in den beiden südlichen Bundesländern.
Aber egal, los geht es mit dem Bericht über Öhringen.
Das Hinkommen und Reinkommen
Ich habe kein eigenes Auto. Das habe ich schon vor einigen Jahren abgeschafft und habe nur noch über Carsharing eines, wenn ich ein Auto brauche. Das wird in der Summe aber schnell teuer, daher ging es mit der Bahn nach Öhringen. Zum Glück liegen eigentlich alle Gartenschauen so, dass man sie mit der Bahn annehmbar erreichen kann.
Genauso ist es in Öhringen, man kommt prima mit der Bahn hin. Auch wenn der Teil von Heilbronn nach Öhringen etwas holprig ist, da die verwendete S-Bahn nicht mehr ganz State of the Art ist. Wer mit dem Auto hinfährt, hat ebenso keine Probleme, ich habe ausreichend Parkplätze gesehen.
Der Eintritt kostet für Erwachsene 16,50, was ich ziemlich happig finde. Dafür kosten Kinder und Jugendliche von 6-17 Jahren nur 4,50. Ich war Freitags da und hatte deswegen keine Probleme mit einem großen Besucherandrang. Konnte ich also wenigstens in Ruhe Fotografieren.
Hofgut Cappel
Das gesamte Gelände mit seinen 30 Hektar ist in 3 Bereiche aufgeteilt: Das Hofgut Cappel, die Cappelaue und der Hofgarten. Man hat dabei zwei Möglichkeiten:
- Entweder man fängt mit dem Hofgarten direkt in der Stadt an und verlässt das Gelände beim Hofgut, dabei fährt man dann mit der S-Bahn wieder zurück nach Heilbronn.
- Oder man macht es so wie ich und fängt mit dem Hofgut Cappel an und verlässt das Gelände in der Innenstadt, um sich die Stadt noch anzuschauen und vom Bahnhof aus nachhause zu fahren.
Wirkliche Vor- oder Nachteile gibt es nicht. Das muss jeder selber entscheiden wie er mag. Interessant sind auf jeden Fall beide Möglichkeiten und ich habe mich dazu entschlossen, das Ganze von hinten aufzurollen.
Das Hofgut Cappel besteht dabei aus mehreren alten Gebäuden die man wunderschön restauriert hat und in der es für Kinder eine Werkstatt gibt, einen kleinen Garten- und Krämermarkt sowieso eine Ausstellung über die Renovierung der Gebäude. Dabei ist dieser Teil der Gartenschau sehr klein, aber trotzdem wunderschön hergerichtet und man sieht die Möglichkeiten, was man mit alten Bauwerken so alles anstellen kann. Über eine kleine provisorische Brücke gelangt man dann recht schnell in die Cappelauen.
Die Cappelauen
Die Cappelauen sind das Herzstück der Landesgartenschau. Kommt man von der Brücke herunter , sieht man die große Bühne für die Veranstaltungen und kommt auch direkt zu den Beispielgärten, von denen man sich inspirieren lassen kann. Außerdem sieht man einen Teil des Limes, den man mit einem Blumenband quer durch das Gelände nachempfunden hat.
Geht man über eine kleine Brücke und einen Bach, sieht man ein weitläufiges Gelände mit vielen Sachen zum anschauen. So haben die Landfrauen einen Kleingarten angelegt, der mit Infotafeln gespickt ist und jedem Anfänger wertvolle Tipps bietet.
Außerdem gibt es einen Bauerngarten, bei dem man sich vieles abschauen kann und die Imker haben einen Bienenlehrpfad mit verschiedenen Bienenstöcken angelegt, wo man mehr über Bienen und deren Haltung erfahren kann.
Man kommt nach dem Bienenlehrpfad zu einer Streuobstwiese wo der örtliche Obstbauverein sein Wissen und seine Arbeit vorstellt und auch einen Pavillon zur Weinverkostung gibt es.
Für Kinder gibt es mitten in dem großen Gelände einen wunderschön angelegten Spielplatz, ehe es durch ein kleines Wäldchen weiter zum nächsten Gelände geht.
Der Cappelrain
Dies ist ein sehr kleiner Teil des Geländes bei dem man eine kleine Stadthalle gebaut und das Flüsschen daneben renaturiert hat. Tolle finde ich, dass der Fluß jetzt auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist und im Sommer zum abkühlen einlädt.
Außerdem gibt es hier einen Aussichtsturm, der einen Kletterpark integriert hat. Tolle Idee!
Etwas irritierend ist hier aber, dass man das Gelände kurz verlassen muss, um zum nächsten Teil, dem Hofgarten zu kommen. Davon sollte man sich aber nicht irritieren lassen, der Wiedereintritt ist kein Problem.
Der Hofgarten
Der letzte Teil ist auch der am wenigsten spektakulärste. Man hat hier ein Gebiet mitten in der Stadt wieder als Park wunderschön hergerichtet. Unteranderem findet sich jetzt ein kleines Tiergehege und einige neue Spielplätze wieder. Außerdem gibt es im Keller des Schlosses eine wunderschöne floristische Ausstellung und man hat 3 alte Gewächshäuser restauriert und darin 3 verschiedene kleine Ausstellungen zu den Themen Hydroponik, fleischfressende Pflanzen und tropische Pflanzen platziert.
Das Schloss selber kann man nicht besichtigen, ist aber wundervoll in das Gelände integriert und und dient als Ein- und Ausgang.
Die Innenstadt
Wer danach noch in die Innenstadt möchte, findet hier eine kleine, schnuckelige Innenstadt vor, in der man unter anderem die Kirche mit den tollen Kreuzgang anschauen kann. Außerdem kann man prima in den zahlreichen Wirtschaften Essen gehen oder sich direkt zum Bahnhof aufmachen, der nur wenige Fußminuten entfernt ist.
Es lohnt sich
Ich habe für den ganzen Besuch der Landesgartenschau und der Innenstadt etwa 3,5 Stunden gebraucht. Ich war war aber auch alleine und war nur zum anschauen und fotografieren da und habe fast keine Pausen gemacht. Wer mit Familie oder eben mit mehreren Personen da ist, darf einen ganzen Tag einplanen.
Zwar ist der Preis mit 16,50 ziemlich hoch. Aber man erfährt vieles wissenswerte über Natur, Pflanzen und den Garten und viel schönes zu sehen gibt es auch. Wer Kinder dabei hat, der bekommt mit dem Kletterpark (kostet aber eine Kleinigkeit extra) und den Spielplätzen auch etwas geboten und die Kinder dürften sich nicht wirklich langweilen.
Außerdem freut es mich immer, dass man bei solchen Gartenschauen langfristig denkt, Bereiche renaturiert, Gebiete wieder verschönert, für Kinder Spielplätze und Sportmöglichkeiten schafft und so damit auch nachhaltig etwas getan ist und wird.
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