Besuch im Botanischen Garten und dem Schloss Nymphenburg in München

Ich habe von Mitte August bist Anfang September Urlaub und eigentlich hätte ich schon 2 Wochen Urlaub Südtirol hinter mir haben müssen, doch leider ist meine Reisebegleitung krank geworden, so dass es nur 3 Tage wurden.

So mein Highlight wäre der botanische Garten Schloss Trautmannsdorf gewesen. Weltberühmt? Oder zumindest sehr, sehr bekannt. Und sonst hat Südtirol ja auch einiges zu bieten. Aber daraus wurde ja leider nichts.

Damit aber mein Urlaub wenigstens ein botanisches Highlight hat, habe ich beschlossen nach München in den dortigen botanischen Garten zu fahren. 3 Stunden mit dem Zug und in Frankfurt war ich ja schon.

Und da der botanische Garten keinen ganzen Tag füllt, habe ich noch das Schloss Nymphenburg eingeplant. Das ist direkt daneben und passt also perfekt.

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Der botanische Garten

Mit knapp 21 Hektar Fläche gehört der botanische Garten in München zu den größeren seiner Art. Und ist auch schon über 100 Jahre alt

Mich persönlich interessieren ja am meisten die Gewächshäuser und nur ganz selten gibt es in den Außenarealen interessante Pflanzungen. In München gibt es ein großes tropisches Gewächshaus, an das sich 9 Gewächshäuser anschließen. So unter anderem Häuser für folgende Bereiche:

  • Kakteen
  • Madagaskar
  • Wasserpflanzen
  • Victoriahaus
  • Baumfarne
  • Cycaden
  • Bromelien

Das Orchideenhaus, das Kalthaus, das Haus mit den Baumfarnen, das Haus mit den tropischen Nutzpflanzen sowie das große Kakteenhaus waren leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Alles interessant und hätte mich interessiert. Aber dann habe ich wenigstens einen Grund, nochmal hinzufahren.

Ansonsten fand ich die Gewächshäuser wirklich schön. Zwar richtig alte, mit gußeisernen Stützen, aber das hat einen tollen Charme und die Häuser sind in einem sehr guten Zustand.

Und gerade das Victoriahaus mit den Riesenseerosen ist wirklich traumhaft. Die anderen Gewächshäuser sind zwar recht klein, zeigen aber trotzdem eine schöne Auswahl der jeweiligen Pflanzen.

Man könnte jetzt meckern, dass die Häuser recht klein sind, aber so hat jeder botanische Garten seine Vorzüge. In Frankfurt hat man noch mehr Gewächshäuser mit größerer Auswahl, aber dafür fehlt zum Beispiel das Victoriahaus mit den großen Teich und den Seerosen.

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Was für Bereiche gibt es noch?

Diese hier

– Einen Systemgarten aufgegliedert in verschiedenen Familien
– Den Nutzgarten der Obst, Gemüse und andere Nutzpflanzen zeigt
– Den Rosengarten
– Den Rhododendronhain der im Mai und Juni prächtig blüht
– Ein Alpinum mit Gebirgspflanzen aus aller Welt
– Einen Bereich für Moor- und Heidepflanzen
– Sowie (darf ja nicht fehlen) ein großes Arboretum

Ich muss zugeben, dass mich die Außenanlagen nicht sonderlich begeistert haben. Vielleicht lag es an der Jahreszeit, aber viele Beete im Systemgarten sahen verwahrlost aus (obwohl ich einen Mitarbeiter habe arbeiten sehen) und auch der Rest hat zwar einige tolle Motive hergegeben, aber mehr auch nicht. Liegt vielleicht auch daran, dass ich das, was mich am meisten interessiert (Die Gewächshäuser) gleich am Anfang angeschaut habe. Auch habe ich für einige Pflanzen wie bei den Rhododendren oder den alpinen Pflanzen den Blühzeitpunkt verpasst.

Lohnt es sich?

Ich denke je nach Jahreszeit machen die Außenanlagen einiges her. Im Frühling wenn die Frühjahrsblüher um die Wette blühen oder im Mai/Juni wenn die Rhododendron aufgehen. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wann die alpinen Pflanzen blühen. Wahrscheinlich auch eher im  Mai/Juni.

Achja: Der Eintritt kostet nur 4,50 für Erwachsene und für Kinder unter 18 Jahren ist der Eintritt kostenlos. Daher kann man jetzt nicht unbedingt meckern für das, was man geboten bekommt. Gerade für das Geld lohnt sich der Besuch auf jeden Fall!

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Rüber zum Schloss Nymphenburg

Das praktische ist ja, dass das Schloss samt Park direkt an den botanischen Garten angrenzt und es auch einen Verbindungsweg gibt. Deswegen hat das super gepasst, da ich das Schloss eh schonmal anschauen wollte.

Wenn man aus dem Südeingang des botanischen Gartens kommt und man geht gerade aus weiter, kommt direkt zur ersten Parkburg. Denn in dem Schlosspark gibt es mehrere „Burgen“ (Passt nicht wirklich, sind eher sehr kleine Schlösser) die man entweder einzeln bezahlt oder man kauft ein Gesamtticket für Parkburgen und Schloss.

Praktisch: Das Gesamtticket kostet nur 11,50 und ist sogar über ein Jahr lang gültig. Wer es also nicht schaffen sollte, alles anzuschauen, der kommt eben ein anderes mal wieder und bringt seine Eintrittskarte mit. Kaufen kann man die Karten im Schloss und in jeder Parkburg. Super Sache!

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Die Parkburgen

Es gibt insgesamt 4 Parkburgen, die man sich anschauen kann. Außerdem noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten, wie das Brunnenhaus oder die Kaskade. Die kosten aber keinen Eintritt, wie der ganze Park keinen Eintritt kostet, sondern nur die Parkburgen und das Schloss selbst.

Die Parkburgen sind eher sehr kleine Schlösser als Burgen. Die Magdalenenklause sieht dabei von außen aus wie eine Ruine, aber zum einen ist das so gewollt und zum anderen ist der Innenraum dafür umso großartiger.

Die Pagodenburg hat ihren Namen von der chinesischen Ausstattung. Der Bau ist sehr klein, so dass man in maximal 10 Minuten, eher sogar in 5 Minuten alles angeschaut hat. Wenn man danach weiter im Park läuft, kommt man weiter zur Kaskade von der aus man von einem das Schloss sieht. Auf dem Weg zur nächsten Parkburg kommt man am Monopteros vorbei, einem hohen, schmalen Säulenbau. Tolles Fotomotiv direkt am See.

Die Badburg finde ich so faszinierend, weil es darin ein großes Schwimmbecken gibt. Ich bin mir nicht sicher, aber es war eines der ersten und größten seiner Art. Purer Luxus für die damalige Zeit und auch die technischen Möglichkeiten finde ich toll, dass man diesen Aufwand für wenige Personen damals betrieben hat. Auch wenn es Verschwendung pur war.

Zu sehen gibt es auch noch die Brunnenhäuser, die aus dem 19. Jahrhundert stammen und sogar mit der damaligen Technik auch heute noch die Springbrunnen antreiben. Als letzte „Burg“ kommt dann noch die Amalienburg, sieht von außen auch unspektakulär aus, hat aber einen wunderschönen Spiegelsaal. WoW!

Bevor das Schloss selber dran kommt, kann man sich noch den Marstall anschauen. Dort sieht man Kutschen und Pferdegeschirre von damals, die zum teil sehr prachtvoll sind. So sieht man die prunkvolle Kutsche von Ludwig II. Außerdem gibt es eine Porzellansammlung.

Das Schloss selber zeigt Teile des rechten und Linken Flügels. Man sieht dabei die verschiedenen Wohnungen der Könige und Adligen und unter anderem auch das Geburtszimmer Ludwigs des II. Normalerweise ist auch die Schlosskapelle mit dabei, aber diese war wegen Renovierungsarbeiten genauso wie alle Fontänen im Park geschlossen bzw. außer Betrieb.

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Alles so billig!

Zum einen ist die Karte mit 11,50 für einen Erwachsenen schon recht günstig für alles, was ich oben näher beschrieben habe: Parkburgen, Marstall, Schloss. Aber auch hier ist der Eintritt unter 18 Jahren frei! Find ich persönlich super.

Ich war vor kurzem in einer Ausstellung über die Terrakotta-Armee, die nur 2 Stunden ging und mich nicht vom Hocker gehauen hat. Und die Ausstellung hat 15 Euro gekostet. Daher freue ich mich, dass es auch günstige Möglichkeiten für sowas gibt. Wenn es auch ein etwas unfairer Vergleich zwischen privatem und staatlichem Träger ist.

Also?

Sehr zu empfehlen. Zwar hatte ich mir das Schloss größer vorgestellt, war aber dennoch interessant und die Parkburgen sind auch mal was anderes und ebenfalls sehenswert.

Ich habe diesen Bericht auf der Heimfahrt im Zug geschrieben und meine App sagt mir, ich bin an diesem Tag 16,9 km gelaufen. Wer das Programm also ebenfalls machen will, sollte einen strammen Schritt drauf haben. ;)

Oder ansonsten mehr Zeit einplanen. Der botanische Garten war in etwa 3 Stunden (inklusive Mittagessen) erledigt. Aber ich war alleine unterwegs und habe fotografiert. Zu zweit oder mit Familie wird man mehr Zeit einplanen müssen, da man eher eine Pause macht oder mal länger an einer Infotafel steht. Oder Essen geht, oder, oder, oder….

Insgesamt war es für mich ein schöner Tag, der aber auch ein klitzekleines bisschen anstrengend war. Aber alleine für die Bilder hat es sich schon gelohnt.


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