Ich weiß gar nicht mehr wo. Aber vor kurzem bin ich über den Begriff „vegane Erde“ gestolpert. Auf den ersten Blick denkt man: Was zum Teufel?!
Ich habe dann überlegt, was denn tierisches in einer Erde sein könnte… Bin dann aber erst nach etwas überlegen darauf gekommen, dass es unter anderem die Düngung ist, die da am meisten Probleme macht.
Denn um Stickstoff und Phosphor in die Erde zu bekommen, nimmt man oft Hornspäne, Horngrieß, Hornmehl, Blutmehl oder Knochenmehl. Woher das kommt kann man sich denken: Von Tieren bzw. deren Schlachtabfällen.
Win-Win-Situation für beide Seiten
Der Vorteil ist halt der, dass beide Seiten daran verdienen: Schlachtereien bekommen für den Schlachtabfall noch Geld und die Substrathersteller kommen so günstig an Material. Zumal das mit den tierischen Schlachtabfällen zur Düngung schon lange Zeit eine bewährte Methode ist und daher schwer dran zu rütteln ist.
No-Win für die Umwelt
Der Nachteil an den Schlachtabfällen ist natürlich der, dass dafür Tiere sterben mussten, weil Menschen Tierprodukte verwenden wollen und das am Schluss eben übrig bleibt.
Und dass die Milch- und Fleischproduktion per se nicht gut für die Umwelt ist, sollte jedem klar sein: Die Milch- und gerade die Fleischproduktion verbraucht Unmengen mehr an Ressourcen, als wenn man fleisch- und milchlos lebt.
Gibt es vegane Erde zu kaufen und was kommt anstatt den Schlachtabfällen rein?
Ja gibt es. Verschiedene Hersteller bieten vegane Erde schon längere Zeit an und gibt es teilweise auch im Supermarkt zu kaufen.
Alternativen zu den Abfällen wäre beispielsweise ein Maisprotein, das die Stickstoff- und Phosphor-Düngung übernimmt. Es ist also nicht unmöglich, das System umzustellen. Nur muss es jemand machen und es ist natürlich teurer, weil der Absatz viel geringer ist. Aber irgendwer muss ja anfangen. War bei torffreier Erde nicht anders.
Sollte jeder umsteigen?
Zu wissen, man hat ein totes Tier in der Erde, ist nicht unbedingt ein tolles Gefühl. Und wenn man sich die Alternative leisten mag, warum nicht?
Und überhaupt muss die Menschheit weg von tierischen Produkten oder zumindest diese auf ein akzeptables Maß zurückfahren. So wie es momentan läuft, geht es jedenfalls nicht weiter.
Und die Hersteller reagieren auch. Man merkt also durchaus die Macht als Verbraucher, auch wenn das ein langwieriger Prozess ist. Und wir alle viel zu spät dran sind.
Ich zum Beispiel bin momentan dabei auf torffreie Erde umzustellen. Vegane Erde ist dann wohl der nächste Schritt, ist aber noch nicht überall zu bekommen. Aber das wird.
Sicher wird es wieder einige (die meisten?) geben, die das als totalen Unsinn abtun. Aber ein sterbendes Great Barrier Reef (nur mal als bekanntes Beispiel) ist für mich Grund genug, meine Lebensweise zu überdenken. Und vegane Erde tut niemandem weh, außer dass sie mehr kostet. Aber je mehr sie kaufen, desto günstiger wird sie. Also: Go go!
Danke für den Artikel. Ich finde auch, dass das ein ganz wichtiges Thema ist und finde es super, dass du dem Beachtung schenkst!
Ja, an manche Sachen denkt man so gar nicht.
Ich glaube nicht, dass ein Tier wegen Blumenerde geschlachtet wird. Besser den Abfall in der Erde, wo er recycled wird, als in die Verbrennungsanlage. Ich bin voll dafür, dass wir weniger, dafür qualitativ hochwertiges Fleisch essen. Wer sich vegan ernähren will soll dies gerne tun. Aber alles, was exzessiv und übertrieben wird, hilft auch nicht der Umwelt.
Mais, der für diese Erde angepflanzt wird ist sicher nicht ökologisch besser.
Nicht alles was ein Trend ist, ist auch besser
Wenn ich mir überlege wie viel Mais ich anbauen muss um einen Sack Veganeerde zu düngen sträuben sich mir die Haare ! Wie viel Monokulturen um Soja ,Hafer u.s .w. Und der Energieverbrauch um diese Lebensmittel Herzustellen erschließt sich mir nicht wie Sinnvoll das ganze ist. Ist Stickstoff nicht gleich Stickstoff egal Inventur Tier oder Pflanzenprodukten ? Am Ende landet alles im Wasser wenn es nicht verbraucht wird Vegan ist für mich nur ein riesengroßer Schwindel und nur für die Industriemagnaten zum Vorteil
Danke, dass war auch mein Gedanke. Lebensmittel produzieren um sie unter die Blumenerde zu mischen ist für mich nicht nachvollziehbar, dann vielleicht auf dekorative Pflanzen verzichten oder selber kompostieren.
Hauptsache VEGAN, egal zu welchem Preis. Und damit meine ich den Preis den die Umwelt zahlt.
Da gebe ich Dir sofort Recht. Denn der Mais muss angebaut werden, muss gedüngt werden, geerntet werden und verarbeitet werden. Kostet alles Energie. Vom spritzen gegen den Insektenbefall und gegen Unkräuter wollen garnicht reden. Wo bleibt da der Umweltschutz????
Als ich von veganer Blumenerde gehört habe kam es mir wie ein Aprilscherz vor. Erde kann überhaupt nicht vegan sein da sie voll mit Mikroleben ist. Natürliche Abfälle kompostieren und somit einer sinnvollen Verwendung zuführen finde ich wichtig.
Ein vernünftiger und nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen und eine Abschaffung von Monokulturen und Massentierhaltung wird uns definitiv weiter bringen als dieser ganze moderne vegane kram
Mir geht es aktuell auch so.
Kein Regenwurm, der die Erde durchwühlt hat, keine Schnecke, die ihre Eier vergraben hat.
Erde kann in meinem Verständnis nicht vegan sein.
Sicher ist der Umgang mit tierischen Abfällen zu überdenken, aber gerade von Schafwolle weiß ich, dass sie ein guter Dünger ist. Und das z.B. fällt nunmal bei jedem Schaf ab.
Hey
Bin auf der Suche nach Veganer Erde gerade über deinen Eintrag hier und die Kommentare gestolpert.
Ich glaube der Weg der „veganen Erde“ ist leider viel länger als der Weg zur „torffreien Erde“. Ich (55) zähle da auf die Jungen Generationen, die da zum Thema eine andere innere Haltung mitbringen.
Vielleicht musst du zu diesem Thema einen extra Artikel machen (auch wenn der vermutlich ziemlich eklig wird) und aufklären, was genau in „nicht veganer Erde“ drin ist. Ich bin vor 3 Jahren über das Thema gestolpert (bin selbst „Fast Veganer“ ;-) da ich eine schadstoff-freie Bio-Erde suchte. Ich fand damals auch einen Blog, die sich dem Thema annahm und deutlich erklärte, was denn in „normaler Erde“ so drin ist an Schlachtabfällen. Es geht ja nicht nur um das Tierische in der Erde, sondern um die ganzen Antibiotika-Rückstände, Stresshormone und ähnliches, was man sich so in den Garten holt. Für das Thema total offen, war ich damals so geschockt und entsetzt, dass ich sofort umstellte.
Nach den C-Jahren glaube ich nicht, dass die Leute da entspannter mit „veganer Erde“ umgehen. Aber jeder, der es gecheckt hat, ist wichtig.